einige haben ja gedremmelt wie nix gutes, manche höflich gebeten, hier also die fortsetzung meiner reisegeschichte. wo waren wir stehen geblieben? achja, richtig. meine gastgeberin hatte einen termin und ich saß nun also allein in ihrer wohnung.
in anbetracht der tatsache, dass dies wohl ein längerer abend werden würde, testete ich gleich mal mein gastbett. twitter hing eh und wollte mich nicht kommunizieren lassen. also mal büschn vorschlafen, wer weiß, wozu es gut ist. pünktlich zu meiner anschließenden milch- und zuckersuche kam erstfrau nach hause. langsam hing mir auch der magen quer vor hunger. der plan war ja: in wien ein echtes wiener schnitzel essen. wo? natürlich im wiener prater. wo sonst sollte man das finden können. also auf dorthin. kurzärmelig, denn selbst der abend war mediterran sommerlich warm.
und dann ging sie los, die wilde suche. kreuz und quer, an amüsements vorbei, hin und her, jedem restaurant auf die karte geschaut. und das unfassbare? selbst in wien gibt es zwar zu hauf schnitzel wiener art, aber kein echtes wiener schnitzel. irgendwann entnervt setzten wir uns in einen biergarten. der köner empfing uns mit: „zu essen nur noch schnitzel“. gut, dass wir das gleich geklärt haben.
nichts ahnend orderten wir also beide schnitzel plus pommes, den klassiker. und was bekamen wir? jeder zwei klodeckelgroße schnitzel, unter denen die pommes kaum auszumachen waren und auch noch salat dazu. oh mein gott. na gut, wir hatten es so gewollt. ich schaffte immerhin eines der schnitzel, sie ein halbes. der rest fleisch ging zurück. was für eine verschwendung! aber dafür hatten wir dann nette unterhaltung mit dem (ich nenn ihn jetzt mal gut deutsch) kellner und seinem bruder. wir saßen immerhin so lange im garten rum, bis das berühmte riesenrad geschlossen war. hmm, und nu? aber es gibt ja noch ein zweites riesenrad im prater. und da saß zwar niemand an der kasse, aber es kam jemand, als wir hingingen. und er schmiss das ding echt für uns beide ganz allein an! wenn mir die erstfrau die fotos dann mal schickt, sehr ihr auch mal wien von oben bei nacht.
nun war es ja erst kurz vor mitternacht. und es gab noch tagesordnungspunkte abzuarbeiten. eine ursprünglich als kneipenrunde geplante erstirunde durch wien etwa. diese wurde dann spontan in eine wohnung verlegt. kein problem, kost wenigstens kein geld. war auch alles sehr spaßig, headio und cypher waren auch dabei. und während ersterer quatschte wie ein wasserfall, gab cypher den weise lächelnd schweigenden. wie immer, nur das wusste ich da noch nicht. 😉
irgendwann geht auch der schönste abend zu ende und wir also ergo nach hause. dort erwartete uns die wohl letzte tropische nacht dieses jahres. und ich hatte nur langärmelig zum schlafen dabei…
mehr im nächsten teil von rachel geht auf reisen…
Oktober 18th, 2009 at 15:41
>> natürlich im wiener prater. wo sonst sollte man das finden können.<<
Bestes und größtes Schnitzel gibt es nach wie vor gegenüber vom Zentralfriedhof. Schloss Concrodia heißtes wohl in der Zwischenzeit und passt sich den morbiden Charme des Zentralfriedhoses zusehends an 🙂
Oktober 18th, 2009 at 16:12
@holger: ah, danke, gut zu wissen. für meinen nächsten wientrip. 🙂
Oktober 19th, 2009 at 15:17
-) Kalbsschnitzel ist in der Tat rar in Wien. Ich habe noch keines in Restaurants gefunden, und lebe seit 44 jahren hier.
-) Was soll „Körber“ sein als Kellnerbezeichnung? Du meinst wohl „Ober“, denke ich.
Oktober 19th, 2009 at 17:47
det müsste die @erstfrau erklären, die kam mit dem begriff. ober heißt der bei uns auch. manchmal zumindest.
Oktober 20th, 2009 at 21:40
du meinst wohl „köner“ dialekt für kellner 😉